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Viele Menschen nehmen täglich mehrere Medikamente ein. Wie gut die sich vertragen, kann eine Medikationsanalyse in der Apotheke klären - sie wird von den Krankenkassen als neue Leistung übernommen, wenn 5 Arzneimittel regelmäßig eingenommen werden.
Ergänzend zur Medikationsanalyse empfehlen Experten einen Medikationsplan, den Patienten in der Arztpraxis oder Apotheke erhalten, wenn sie mindestens 3 Medikamente regelmäßig einnehmen.
Die Medikationsanalyse
Der Medikationsplan
Die Kosten trägt die BKK. Es fällt kein Eigenanteil an.
Wer eine ganze Handvoll unterschiedlicher Medikamente einnimmt, steht schnell vor der Frage: Vertragen sich all diese Arzneimittel überhaupt? Vor allem ältere Menschen sind von der sogenannten Polymedikation betroffen. Ein Viertel der Bevölkerung über 70 Jahre nimmt fünf oder mehr Medikamente ein.
Selbst die Hausärzte haben oft nicht den Überblick über die gesamte Medikation, wenn Patienten parallel Medikamente von anderen Fachärzten (z.B. von Kardiologen oder Orthopäden) verordnet bekommen. Zusätzlich zu diesen Medikamenten nehmen Patienten unter Umständen auch nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel (z.B. Schmerzmittel oder Schlafmittel) oder Nahrungsergänzungsmittel ein.
Die neue Medikationsanalyse durch die niedergelassenen Apotheken bietet hier nun eine wichtige Hilfestellung. Entsprechend qualifizierte Apotheker prüfen anhand der überreichten Arzneimittelverpackungen und ggf. weiterer Unterlagen, ob die Medikamente in ihrer Gesamtheit optimal eingestellt sind. Oder gibt es Neben- und Wechselwirkungen, die auftreten können?
Selbst als harmlos betrachtete Nahrungsergänzungsmittel wie Kalzium können die Wirkung von Medikamenten abschwächen oder verstärken. Das soll natürlich möglichst vermieden werden. Ziel der Medikationsanalyse ist es daher, Medikationsfehler aufzudecken und zu identifizieren, welche Medikamente nicht zusammen eingenommen werden dürfen, weil sie z.B. die Blutungsneigung verstärken.
Um die Ergebnisse der Analyse zu besprechen, gibt es in aller Regel einen zweiten Termin. Hier erhält der Patient einen aktualisierten und vollständigen Medikationsplan. Dieser sollte dann mit dem Hausarzt besprochen werden. Denn die Medikationsanalyse beschreibt die arzneimittelbezogenen Probleme und Bedürfnisse aus pharmazeutischer Sicht. Die Therapiehoheit liegt immer beim behandelnden Arzt.
Wer bietet die Medikationsanalyse an – Teilnehmende Apotheken
Bisher bieten nicht alle Apotheken eine Medikationsanalyse an, da Apotheker eine entsprechende Qualifikation nachweisen müssen. Nur sie selber dürfen auch diese Leistung durchführen, nicht aber das pharmazeutische Personal. Haben Sie Interesse an einer Medikationsanalyse, fragen Sie dazu in Ihrer Apotheke nach.
Wer drei oder mehr verordnete Arzneimittel einnimmt, hat Anspruch auf einen Medikationsplan. Dieser wird vom verordnenden Arzt erstellt und dem Patienten als Ausdruck gegeben.
Alternative: der elektronische Medikationsplan
Alternativ kann auch ein elektronischer Medikationsplan ausgestellt werden. Diesen können Patienten in ihrer Arztpraxis oder Apotheke auf ihre Gesundheitskarte speichern lassen. Erforderlich hierzu ist eine von der BKK ausgestellte Persönliche Identifikationsnummer (PIN). Die Ausgabe einer PIN durch die BKK setzt jedoch voraus, dass eine Identifikation des Nutzers mit der aktuell gültigen eGK erfolgt ist. Dies ist persönlich in unseren Geschäftsstellen Gütersloh und Pößneck möglich.
Die Vorteile
Ärzte erhalten bei der Verordnung von Arzneimitteln und Apotheken bei der Einlösung eines Rezepts Kenntnis, welche anderen Medikamente bereits eingenommen werden.
Dies kann dann bei der Neuverordnung eines Arzneimittels oder beim Kauf eines rezeptfreien Medikaments in der Apotheke berücksichtigt werden und dadurch die Einnahme von mehreren Arzneimitteln besser aufeinander abgestimmt und Wechselwirkungen erkannt werden.
Außerdem können Ärzte aufgrund der Angaben im Medikationsplan auch eventuelle Allergien und Wirkstoffunverträglichkeiten beim Verschreiben eines Medikaments mitbedenken.
Sie persönlich unterstützt der Medikationsplan bei der richtigen Anwendung der Arzneimittel
In der Corona-Krise kann der Medikationsplan besonders wichtig werden. Im Fall einer Erkrankung an COVID-19 müssen ggf. schnell Entscheidungen über eine Behandlung getroffen werden. Ein aktueller Medikationsplan ist in diesem Falle eine wichtige Hilfe für behandelnde Ärzte und Pflegepersonal, und sorgt für mehr Patientensicherheit.
Zu den Inhalten des elektronischen Medikationsplans gehören:
Ein Infoblatt zum Thema „Der Medikationsplan in der Apotheke“ und weitere Informationsmaterialien sind zu finden unter www.medikationplan-schafft-ueberblick.de.
Renommierte Ärzte und Apotheker haben mehr als 9.000 rezeptpflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel auf Basis aktueller wissenschaftlicher Studien untersucht. Die Datenbank zeigt Infos zu Medikamenten und Wirkstoffen sowie Bewertungen der Stiftung Warentest. Als Nutzer der Online-Geschäftsstelle der Bertelsmann BKK haben Sie einen exklusiven kostenfreien Zugriff auf die Arzneimittelbank: Online-Geschäftsstelle
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