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Das „elektronische Rezept“ ersetzt schrittweise ab dem 1. September 2022 das gewohnte rosa Papierrezept für apothekenpflichtige Arzneimittel. Für gesetzlich Versicherte heißt das: Schluss mit unnötigen Wegen sowie mehr Komfort und Überblick beim Verwalten und Einlösen von Rezepten.
Westfalen-Lippe startet - weitere Regionen sollen schrittweise folgen
Das E-Rezept wird zunächst von rund 250 teilnehmenden Arztpraxen und weiteren Krankenhäusern in Westfalen-Lippe ausgestellt. Drei Monate später - sofern die erste Stufe in Westfalen-Lippe erfolgreich verlaufen ist - sollten weitere Regionen folgen. Die bundesweite Nutzung war dann ab dem 1. Januar 2023 geplant, verzögert sich nun aber nach Stopp des Roll-out in Westfalen-Lippe voraussichtlich auf die Jahresmitte 2023.
Per E-Rezept-App können Patienten auf das Rezept zugreifen. Alternativ erhalten Patienten einen Ausdruck. Mit der App oder dem Ausdruck kann das E-Rezept in Apotheken in ganz Deutschland eingelöst werden.
03.11.2022
Roll-out gestoppt - Einlösung E-Rezept weiter möglich
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) unterstützen den Roll-out des elektronischen Rezeptes bis auf Weiteres nicht mehr. Denn anders als bisher geplant, ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK) als niedrigschwelliger Einlöseweg - und Alternative zur E-Rezept-App - für elektronische Rezepte nun vom Tisch. Der Grund dafür: Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) lehnt diesen Einsatz ab.
Hintergrund: Seit dem 1. September 2022 beteiligen sich in Westfalen-Lippe rund 250 Praxen am E-Rezept-Rollout, prüfen die Funktionen auf Herz und Nieren. In weiteren Stufen sollte der Teilnehmerkreis ausgebaut werden, das wird nun vorerst nicht passieren: KVWL und KZVWL stoppen bis auf weiteres die Akquise.
Das Einlösen von E-Rezepten wird weiterhin möglich sein.
Trotz der aktuellen Entscheidung werden E-Rezepte weiterhin ausgestellt und eingelöst sowie die Prozesse weiterentwickelt. Insgesamt nutzen deutschlandweit stetig mehr Praxen und Apotheken die digitale Anwendung. Seit Anfang Oktober haben mehr als 3.700 (Zahn-)Arztpraxen E-Rezepte ausgestellt, die in mehr als 9.200 Apotheken eingelöst wurden.
E-Rezept mit eGK ab Mitte 2023 in allen Apotheken in Deutschland
Ab Mitte 2023 soll das Einlösen mittels elektronische Gesundheitskarte (eGK) beschleunigt werden. Dann sollen auch mit der eGK E-Rezepte in den Apotheken einfach und sicher eingelöst werden können.
Ziel bleibt weiterhin die flächendeckende Einführung des E-Rezepts in 2023.
Zur Nutzung des E-Rezepts dient die kostenfreie E-Rezept App.
Sie haben diese bereits installiert? Dann können Sie die Grundfunktion der App nutzen und ein von Ihrer Praxis erhaltenes E-Rezept scannen und in Ihrer Apotheke einlösen.
Nach Anmeldung: Erweiterte Funktionen der E-Rezept-App
Wollen Sie alle Vorteile und Funktionen der E-Rezept-App nutzen, wie zum Beispiel die Bestellung eines Medikaments bei einer Apotheke, ist die Anmeldung in der E-Rezept-App erforderlich.
Variante 1: Anmeldung mittels NFC-Gesundheitskarte (eGK) und PIN
Haben Sie beides bereits, ersehen Sie hier wie die Anmeldung in der E-Rezept-App erfolgt.
Wer beides noch nicht hat, kann direkt aus der E-Rezept App die NFC-eGK samt PIN bei der Bertelsmann BKK bestellen. Die Ausgabe einer PIN durch die BKK (bzw. Bestellung der PIN bei unserem Kartenhersteller) setzt jedoch voraus, dass eine Identifikation des Nutzers mit der aktuell gültigen eGK und dem Personalausweis stattgefunden hat. Dies ist derzeit persönlich in unseren Geschäftsstellen Gütersloh und Pößneck möglich.
Variante 2: Anmeldung per elektronischer Patientenakte (ePA)
Sind Sie bereits Nutzer der ePA sind eGK-NFC und PIN nicht notwendig um sich in der E-Rezept-App anzumelden. Öffnen Sie stattdessen aus der E-Rezept-App heraus Ihre ePA und identifizieren Sie sich auf auf diesem Wege um alle Vorteile der E-Rezept-App zu nutzen. Mehr Informationen ...
Alternativ zur App: die Papierversion
Patienten, die die App nicht nutzen, können von ihrer Arztpraxis einen ausgedruckten QR-Code erhalten und diesen in ihrer Apotheke vorlegen.
Weitere Alternative zur App: die Gesundheitskarte
Ab Mitte 2023 soll es zudem möglich sein, dass E-Rezept mittels NFC-fähiger Gesundheitskarte der Apotheke vorzulegen. Die App ist in diesem Falle nicht erforderlich.
Mehr Informationen
YouTube-Video: So funktioniert die E-Rezept-App (7:53 Min.)
Vor Arbeitsbeginn noch schnell zum Arzt, in der Mittagspause rasch mit dem Rezept in die Apotheke, nach Dienstschluss noch einmal dorthin, um ein bestelltes Medikament abzuholen? Wer berufstätig ist, für den können Arzt- und Apothekenbesuche eine zeitliche Herausforderung darstellen. Liegen dann noch weite Wege zwischen Wohnort und Arbeitsstätte, ist jeder Extra-Kilometer, der zur Arztpraxis oder Apotheke zurückgelegt werden muss, eine zusätzliche Belastung.
In Deutschland betrifft dies zahlreiche Menschen: Fast 20 Millionen Berufstätige pendeln zur Arbeit. Die durchschnittliche Entfernung zur Arbeitsstelle liegt dabei bei fast 17 Kilometern. 20 Prozent der Beschäftigten müssen mehr als 30 Kilometer zurücklegen, knapp 11 Prozent sogar mehr als 50 Kilometer.
Zu den Fahrtzeiten summieren sich dann noch die Wartezeiten in der Arztpraxis. Besonders lang sind diese in akuten Fällen: Beinahe ein Drittel der Patienten wartet länger als 30 Minuten bis zur ärztlichen Behandlung.
Das E-Rezept erleichtert den Alltag für beruflich und familiär stark eingespannte Menschen – vom Vollzeit-Beschäftigten, der täglich blutdrucksenkende Mittel nehmen muss und hierfür regelmäßig Folgerezepte benötigt, bis zur berufstätigen Mutter eines kleinen Kindes, die sich gegen ihre Pollenallergie desensibilisieren lässt und hierzu jeden Monat ein neues Allergiemittel aus der Apotheke holen muss.
Ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder Diabetes mellitus: Über 40 Prozent der Deutschen sind chronisch krank. Und das heißt auch: Millionen Betroffene benötigen dauerhaft Medikamente – vom Blutdrucksenker über das Asthmaspray bis zum Insulin.
Hinzu kommt Multimorbidität: Mehr als 70 Prozent der 65- bis 74-Jährigen haben Mehrfacherkrankungen. Ein Drittel der über 65-Jährigen nimmt regelmäßig fünf und mehr Arzneimittel ein. Die damit verbundenen Fahrten zur Arztpraxis, Wartezeiten und Fahrten zur Apotheke sind für diese Menschen oft ein großer Aufwand, insbesondere da 80 Prozent der chronisch Erkrankten durch ihre Erkrankung eingeschränkt sind.
Mit dem E-Rezept wird vieles leichter:
Wer auf dem Land lebt, weiß: Die nächste Apotheke oder Arztpraxis ist in der Regel weit entfernt. Im Schnitt müssen Patienten in ländlichen Kreisen über 6 Kilometer bis zur nächsten Apotheke zurücklegen, bis zur nächsten Notdienst-Apotheke sind es schon 14,5 Kilometer. Und auch bei der ärztlichen Versorgung sind große Entfernungen zu überwinden: durchschnittlich fast 4 Kilometer bis zur Hausarztpraxis, bis zur nächsten orthopädischen oder chirurgischen Praxis sogar fast 7 Kilometer (städtische Regionen mitberechnet).
Hier hilft die E-Rezept-App:
Sei es ein zu pflegendes Elternteil oder ein zu versorgendes chronisch krankes Kind: Zwischen 4 und 5 Millionen Deutsche pflegen ihre Angehörigen – häufig neben ihrer eigentlichen Arbeit. Diese Menschen müssen den Spagat zwischen Pflege, Beruf und ihrem Privatleben managen. Die wiederkehrende Organisation von Rezepten und Medikamenten und die damit verbundenen Wege zwischen Arztpraxen, Apotheken, Pflegeort und eigenem Zuhause nehmen wertvolle Zeit in Anspruch und verursachen unnötige Fahrkosten.
Mit der Familienfunktion in der E-Rezept-App werden pflegende Angehörige entlastet.
Der Kopf glüht, der Husten sitzt tief, die Nase läuft: Häufige Atemwegsinfekte sind typisch bei Kindern. Durchschnittlich 6- bis 10-mal sind Kleinkinder im Jahr erkältet. Wenn Bettruhe und Hausmittel nicht helfen, kommen auch Medikamente zum Einsatz. Ernsthaftere Kindererkrankungen wie Mandelentzündung oder Asthma bronchiale verlangen ohnehin in der Regel nach verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. So wurden allein im Jahr 2020 pro 100.000 versicherten Kindern unter 12 Jahren über 265.000 Arzneimittelpackungen verordnet. Für Eltern bedeutet das viel Zeit in der Kinderarztpraxis und viele Wege zur Apotheke.
In der E-Rezept-App können Eltern die Rezepte ihrer Kinder verwalten.
Insbesondere für Herbst und Winter gilt: In den kalten Jahreszeiten steigen die Zahlen an Corona- und Grippeinfektionen. Bis zu 8 Millionen zusätzliche Arztbesuche finden während einer Grippewelle statt. Die Folgen sind überfüllte Arztpraxen, lange Wartezeiten und deutlich mehr Stress für Ärzte und Praxispersonal .
Hinzu kommt, dass sich viele Menschen vor Infektionsgefahren schützen möchten. Vor allem für chronisch Erkrankte oder Immungeschwächte – allein 500.000 Menschen jährlich erkranken in Deutschland an Krebs – stellen unnötige Arztbesuche ein vermeidbares Risiko dar.
Mit dem E-Rezept werden sowohl Patienten als auch Arztpraxen entlastet:
1. Weniger Zettelwirtschaft
Bis zu 500 Millionen Rezepte werden jährlich in Deutschland ausgestellt. Das E-Rezept via App und eGK (ab 2023) ist die nachhaltige, papiersparende Alternative, da Ausdrucke überflüssig werden.
2. Rezepte ohne Praxisbesuch
Folgerezepte im gleichen Quartal erhalten Patienten von ihrer Arztpraxis auf Wunsch direkt auf die App oder eGK (ab 2023). Bei Videosprechstunden können E-Rezepte aus der Ferne ausgestellt werden.
3. Weniger Wege zur Apotheke
Patienten können direkt via App in ihrer Wunschapotheke anfragen, ob ein verschriebenes Medikament vorrätig ist, es vorbestellen oder es sich nach Hause liefern lassen.
4. Praktische Familienfunktion
Ob bei der Pflege eines Elternteils oder einem kranken Kind zuhause: Mit der Familienfunktion in der App können die Rezepte von Angehörigen mitverwaltet und eingelöst werden.
5. Immer lesbar
Jedes E-Rezept ist lesbar und vollständig. Falsch ausgefüllte, nicht lesbare oder nicht unterschriebene Rezepte gehören der Vergangenheit an und ersparen Patienten den erneuten Weg in die Arztpraxis.
6. Immer dabei
E-Rezepte können nicht verloren gehen, da sie sicher in der Telematikinfrastruktur gespeichert werden – auch bei Wechsel des Smartphones oder einer neu ausgestellten eGK.
7. Voller Überblick
Alle E-Rezepte werden 100 Tage lang nach dem Einlösen gespeichert. So behalten Patienten die Übersicht über ihre Arzneimittel und die ärztlichen Einnahmehinweise.
8. Apothekensuche
Über die Suchfunktion in der App lässt sich zu jeder Zeit die passende Apotheke finden. Die App nennt Öffnungszeiten und angebotene Dienstleistungen (z. B. Botendienste).
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