Hilfsmittelkatalog erweitert: fast 3.000 neue Hilfsmittel

Berlin, 12.04.2023

Für die gesundheitliche Versorgung der Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung stehen jetzt 2.940 neue Hilfsmittel zur Verfügung. Darunter sind auch neue digitale Pflegehilfsmittel, die Pflegebedürftigen ein selbstständiges Leben im eigenen Zuhause ermöglichen. Hintergrund ist die aktuelle Überarbeitung des Hilfs- und Pflegehilfsmittelverzeichnisses des GKV-Spitzenverbandes. Die 41 Produktgruppen des Verzeichnisses werden regelmäßig fortgeschrieben, damit relevante medizinische und technische Erkenntnisse und Entwicklungen möglichst schnell bei den Versicherten ankommen. 

Zusätzlich zu den fast 3.000 neu aufgenommenen Hilfsmitteln wurden 1.431 Hilfsmittel aktualisiert.

Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, zum sechsten Fortschreibungsbericht: „Die Digitalisierung verbessert auch die Hilfsmittelversorgung und ermöglicht Innovationen, die ein selbstständiges Leben trotz Einschränkungen erleichtern. Mit der jährlichen Fortschreibung des Hilfs- und Pflegehilfsmittelverzeichnisses ist gewährleistet, dass solche neuen Produkte schnell in die Versorgung kommen und den GKV-Versicherten zur Verfügung stehen. Gleichzeitig garantiert die regelmäßige Prüfung die medizinische und technische Qualität der Hilfsmittel.“

Digitale Pflegehilfsmittel helfen bei selbstständigem Leben

Zu den neu aufgenommenen digitalen Hilfsmitteln zählt zum Beispiel ein digitaler Medikamentenspender, der Pflegebedürftige dabei unterstützt, selbstständig ihre Medikamente zu nehmen. Außerdem gibt es jetzt ein Assistenzsystem als Pflegehilfsmittel, das unter anderem Stürze erkennt. Allen Produkten ist gemein, dass sie selbstständiges Leben unterstützen. Sie zählen zur Produktgruppe 52 (Pflegehilfsmittel zur selbständigeren Lebensführung/Mobilität).

Neuer orthopädischer Roller

Ein Beispiel für die vielen neuen nicht-digitalen Hilfsmittel ist ein dreirädriger orthopädischer Roller für Menschen mit bestimmten Einschränkungen: Der Unterschenkel liegt hier auf einer gepolsterten Auflage, mit dem gesunden Bein nimmt man Schwung. Der Roller ermöglicht eine selbstständige, sichere Fortbewegung mit wenig Kraftaufwand. Diese Innovation hat über das Antragsverfahren den Weg in die Versorgung gefunden und ist Teil der Produktgruppe 22 (Mobilitätshilfen).

Hilfe bei Ödemen

Für Menschen mit bestimmten Ödemen gibt es jetzt medizinisch adaptive Kompressionssysteme (MAK), die zur Entstauung eingesetzt werden. Anders als die üblichen Kompressionsbandagierungen können Versicherte diese einfach selbst anlegen und mit einem Klettverschluss anpassen. MAK gehören zur Produktgruppe 17 (Hilfsmittel zur Kompressionstherapie) und kommen unter anderem beim Lymphödem und beim ausgeprägten venösen Ödem zum Einsatz.

Aktualisierung des Hilfsmittelverzeichnisses wird fortgesetzt

Seit der 2018 abgeschlossenen Gesamtfortschreibung des Hilfs- und Pflegehilfsmittelverzeichnisses wurden bereits 30 Produktgruppen erneut überarbeitet, 15 davon im vergangenen Jahr. Elf weitere Fortschreibungen sind in Arbeit. Bis Ende 2023 werden voraussichtlich alle 41 bestehenden Produktgruppen erneut aktualisiert sein. Neu kommt die Produktgruppe 30 (Hilfsmittel zum Glukosemanagement) hinzu, um den besonders innovationsstarken Bereich der Insulintherapie besser abzubilden.

Gernot Kiefer: „Die stetige Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnisses verbessert die Versorgung der Versicherten. Dafür wurden wieder viele Akteurinnen und Akteure einbezogen, unter anderem Leistungserbringende und Vertretungen von Patientinnen und Patienten. Für die versichertengerechte Weiterentwicklung des Hilfsmittelverzeichnisses sind wir auf diese praxisnahe Expertise angewiesen.“

Zahlreiche Akteure des Gesundheitswesens einbezogen

Bei der Fortschreibung waren Patientenvertretungen, Organisationen von Herstellern und Leistungserbringern, Fachgesellschaften und Sachverständige aus Wissenschaft und Technik involviert. Neben schriftlichen Anhörungen zu den Produktgruppen gibt es auch mündliche Anhörungen, unter anderem der Patientinnen- und Patientenvertretung. Im Schnitt werden bei jeder Fortschreibung zwölf Organisationen um Stellungnahme gebeten und fünf Stellungnahmen eingereicht. So werden Versichertenbedürfnisse gezielt erfasst und in den Fortschreibungen berücksichtigt.


Ihr Vorteil: Hochwertige Hilfsmittel bei der Bertelsmann BKK

Hilfsmittel sichern und erhalten Lebensqualität. Wir haben daher über unsere Einkaufsgemeinschaft GWQ ServicePlus AG hochwertige Verträge mit Hilfsmittellieferanten abgeschlossen. Dies umfasst u.a. Atemtherapie, enterale Ernährung, Inkontinenzhilfen, Stomaversorgung und Kompressionshilfen.

Zudem profitieren Versicherte ab dem 01.09.2023 von einer Genehmigungsfreigrenze in Höhe von 250 €. Liegt der Abgabepreis des Hilfsmittels unter dieser Grenze kann es ohne Genehmigung der BKK sofort ausgegeben werden.

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Seite zuletzt aktualisiert am: 30.07.2024