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Wussten Sie schon, dass pro Kopf in Deutschland etwa 230 Kilogramm Papier jährlich verbraucht werden? Das ist mehr als ein ausgewachsenes Gorillamännchen wiegt! Doch warum ist das so ein großes Problem und wie können wir unseren Papierverbrauch verringern?
Der Online-Handel boomt. Seit Mitte der 1990er Jahre hat er um 600 Prozent zugenommen. Nicht selten kommt das kleine Ersatzteil im riesigen Karton. Berge von Verpackungsmüll sind die Folge. Immer mehr Lebensmittel sind in einzelnen Portionen vorverpackt und Lebensmittel und Getränke "to go" gibt es an jeder Ecke. Wir verwenden doppelt so viele Pizzakartons wie noch im Jahr 2000, und Milliarden von Pappbechern werden jedes Jahr für Coffee-to-go zu Müll.
Schätzungsweise 90 Prozent der Papiere haben also eine kurze Lebensdauer – sie werden nur einmal bzw. nur kurz genutzt bevor sie bereits wieder entsorgt werden. Angesichts der großen Belastungen, die die Papierherstellung für Natur und Umwelt bedeuten, ist das eine enorme Verschwendung natürlicher Ressourcen.
Möchten Sie auf das gedruckte Wort nicht verzichten, machen Sie mehr aus dem Papier. Gelesene Exemplare können Sie weitergeben, etwa an Nachbarn oder Arbeitskollegen. Hochglanzmagazine, Sammel- und Sonderausgaben eignen sich auch für öffentliche Bücherschränke oder für Sozialkaufhäuser. Damit tun Sie gleich noch ein gutes Werk.
Sammeln Sie alte Zeitungen und Zeitschriften, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie sparen Sie sich den Kauf von Geschenkpapier und verwenden das Papier weiter. Dafür eignen sich Mode-, Architektur- und Wohnmagazine besonders gut. Eine stilechte Hülle für ein Büchergeschenk sind alte Zeitungen. Verziert mit Kordeln, Blättern oder Zweigen entsteht eine tolle Verpackung, die für Aufsehen sorgt – und sie kostet praktisch nichts.
Unser Tipp? Alte Zeitungen sind schließlich ein Klassiker für so manche Bastelaktion: Mit Wasser und Kleister entsteht Pappmaché, ein zäher Papierbrei, der sich zu kreativen Formen weiterverarbeiten lässt..
Um Papier in der Schule und im Büro zu sparen, bedrucken Sie ihr Papier beidseitig. Noch besser ist es, den Drucker von vorneherein zu vermeiden. Stellen Sie sich vor jedem Ausdruck die Frage: Muss ich das wirklich auf Papier bringen?
E-Mails zum Beispiel lassen sich am Rechner ebenso gut lesen. Für Brainstormings und Memos können Sie auf das gute alte Notizbuch zurückzugreifen. Anstatt Dokumente zu kopieren, bietet es sich oftmals an, sie einfach zu scannen. Dafür stehen mittlerweile eine Reihe kostenloser Apps für das Smartphone zur Verfügung. Damit scannen Sie mit der Fotofunktion, speichern die Dokumente als PDF ab und können sie per E-Mail versenden, in der Cloud oder auf einem Rechner speichern.
Lange Zeit war die Plastiktüte das Symbol für die weltweite Verschmutzung der Ozeane. Hierzulande gibt es in einigen Supermärkten gar keine mehr oder nur noch gegen einen Aufpreis. Die Alternative: Papiertüten. Was viele nicht wissen ist, dass die Umweltbilanz von Papiertüten auch nicht besser ist. Denn die Herstellung ist energieaufwendig und die Tüten halten meist nur 1 bis 2 Mal. Die bessere Alternative: Fair hergestellte Baumwollbeutel, die über viele Jahre hin genutzt werden können.
Insbesondere bei kurzlebigen Produkten wie Taschentücher oder Toilettenpapier sollte Recyclingpapier bevorzugt werden, da sie nicht recycelt werden können. Auch Schulhefte, Briefumschläge und Kopierpapier gibt es heute aus Recyclingpapier in hoher Qualität. Nur wenn diese nicht verfügbar ist, sollten Sie auf Frischfaserprodukte zurückgreifen.
Da Papier vielfältig eingesetzt wird, kommen Zusatzstoffe oder Beschichtungen zum Einsatz.
Kunststoffbeschichtungen, wie sie bei Essgeschirr oder Bechern vorkommen, verschmutztes Papier (z.B. fettige Pizzakartons) oder Kassabons (Thermopapier) machen Probleme in der Verwertung und gehören in den Restmüll und nicht ins Altpapier.
Vor allem Lebensmittelverpackungen sehen oft nach Papier aus, sind es aber nur zum Teil. Machen Sie den Reiß-Test. Je besser sich das Material einreißen lässt, desto höher ist der Papieranteil. Achten Sie auf die Entsorgungshinweise auf der Verpackung
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