Alte Apfelsorten gegen Heuschnupfen

Gütersloh, 25.04.2019

Wer bereits von Heuschnupfen geplagt ist, hat ein erhöhtes Risiko im Laufe der Zeit auch eine Allergie gegen bestimmte Apfelsorten zu entwickeln. Brennende Lippen und Kratzen im Hals sind die unangenehmen Folgen. Alte Apfelsorten sind jedoch meist gut verträglich und können beschwerdefrei verzehrt werden. Der Verzehr alter Apfelsorten mit einem hohem Gehalt an Polyphenolen kann sich zudem positiv für Heuschnupfengeplagte auswirken.

Wie der BUND Lemgo berichtet, ist vielen Apfelallergikern nicht bekannt, dass die Apfelallergie sortenabhängig ist. Alte Apfelsorten sind für sie meist gut verträglich und können beschwerdefrei verzehrt werden. Die gängigen Sorten in unseren Supermärkten, wie Braeburn, Elstar, Fuji, Gala, Golden Delicious, Pink Lady, Jonagold oder Granny Smith hingegen lösen vielfach allergische Symptome aus.

Warum dies so ist, wollten Wissenschaftler der Universität Hohenheim wissen. Sie untersuchten gemeinsam mit Medizinern der Uni Hamburg alte und neu gezüchtete Apfelsorten und kamen zu einem interessanten Ergebnis: Eine Schlüsselrolle bei der Apfelallergie spielen die sogenannten Polyphenole, die in Pflanzen beispielsweise als Farb- oder Geschmacksstoffe vorkommen. Sie sind vor allem in alten Apfelsorten wie Alkmene, Freiherr von Berlepsch, Boskoop, Goldparmäne, Prinz Albrecht von Preußen und Ontario enthalten.

Neue Apfelsorten weisen dagegen nur geringe Mengen von Polyphenolen auf – sie wurden wegen des säuerlichen Geschmacks und der schnelleren Bräunung nach Anschnitt des Apfels herausgezüchtet.

Eine Übersicht verträglicher wie eher unverträglicher Apfelsorten findet sich auf der Webseite www.bund-lemgo.de/apfelallergie.

„Hochgradig sensibilisierte Allergiker sollten jedoch nur in Abstimmung mit ihrem Arzt Tests mit alten Apfelsorten durchführen,“ so Prof. Dr. med. R. Stadler, Hautklinik am Klinikum Minden.

Alte Apfelsorten können Heuschnupfenbeschwerden lindern

Der Verzehr alter Apfelsorten mit einem hohem Gehalt an Polyphenolen kann sich zudem sehr positiv für Heuschnupfengeplagte auswirken. So verweist Prof. Dr. Bergmann von der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Berlin auf eine Studie aus Japan, nach der das Trinken von Apfelsaft mit hohem Polyphenolgehalt eine deutliche Linderung bewirken kann.


Wo erhalte ich alte Apfelsorten

In den Supermärkten wurden alte Apfelsorten fast vollständig von Neuzüchtungen verdrängt. Eine alte Apfelsorte, die vor allem in den Wintermonaten regelmäßig in den Obstregalen zu finden ist, ist der zum Kochen und Backen sehr gut geeignete Rote Boskoop. Alte Apfelsorten lassen sich am besten auf dem Wochenmarkt oder in Hofläden finden.

In Bielefeld finden Sie am Teutoburger Wald das Obst-Arboretum Olderdissen. Auf zwei Hektar wachsen hier über 300 verschiedene Apfelsorten und auch zahlreiche Kirschen-, Pflaumen- und Aprikosensorten. Damit dürfte das Obst-Arboretum die größte Sammlung alter Obstsorten in Nordrhein-Westfalen sein. Im Hofladen finden sich eine Vielzahl der Streuobstwiesen-Äpfel und diverse Streuobstsäfte. Weitere Infos: www.obstbaumschnittschule.de/obst-arboretum-bielefeld/


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