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Das E-Rezept ist seit Jahresbeginn Standard in der Versorgung mit Arzneimitteln. Für Heil- und Hilfsmittel gilt dies derzeit noch nicht. Versicherte können mit ihrer Gesundheitskarte das ärztlich verordnete E-Rezept in ihrer Apotheke abrufen: sie stecken dazu ihre Gesundheitskarte in ein Lesegerät und ermöglichen so ihrer Apotheke das E-Rezept abzurufen. Die E-Rezept-App oder eine PIN sind dafür nicht erforderlich. Welche Vorteile die E-Rezept-App hingegen bietet erfahren Sie nachstehend.
Haben Sie weder E-Rezept-App noch Gesundheitskarte, kann die Praxis ein Papierrezept ausstellen.
Zur vollumfänglichen Nutzung aller Funktionen des E-Rezepts dient die kostenfreie E-Rezept-App.
Wollen Sie alle Vorteile und Funktionen der E-Rezept-App nutzen, wie zum Beispiel die Bestellung eines Medikaments bei einer Apotheke, ist die Anmeldung in der E-Rezept-App erforderlich.
Variante 1: Anmeldung mittels Gesundheitskarte + PIN
Haben Sie die aktuelle Gesundheitskarte mit NFC und dazu gehörigem PIN? So melden Sie sich in der E-Rezept-App an.
Wer beides noch nicht hat, kann direkt aus der E-Rezept-App die aktuelle Gesundheitskarte bei der Bertelsmann BKK bestellen. Die Ausgabe einer PIN durch die BKK (bzw. Bestellung der PIN bei unserem Kartenhersteller) setzt dann jedoch voraus, dass eine Identifikation des Nutzers mit aktueller Gesundheitskarte und Personalausweis stattgefunden hat. Dies ist derzeit persönlich in unseren Geschäftsstellen Gütersloh und Pößneck sowie Köln (für RTL-Angehörige) möglich.
Variante 2: Anmeldung per elektronischer Patientenakte (ePA)
Sind Sie bereits Nutzer der ePA ist die PIN nicht notwendig zur Anmeldung in der E-Rezept-App. Öffnen Sie stattdessen aus der E-Rezept-App heraus Ihre ePA und identifizieren Sie sich auf diesem Wege. So identifizieren Sie sich aus der ePA für das E-Rezept ...
Sie wollen oder können keinen der beiden Wege nutzen?
Zum Beispiel weil Sie noch keine Gesundheitskarte haben?
Das E-Rezept gibt es alternativ auch als Ausdruck:
Vor Arbeitsbeginn noch schnell zum Arzt, in der Mittagspause rasch mit dem Rezept in die Apotheke, nach Dienstschluss noch einmal dorthin, um ein bestelltes Medikament abzuholen? Wer berufstätig ist, für den können Arzt- und Apothekenbesuche eine zeitliche Herausforderung darstellen. Liegen dann noch weite Wege zwischen Wohnort und Arbeitsstätte, ist jeder Extra-Kilometer, der zur Arztpraxis oder Apotheke zurückgelegt werden muss, eine zusätzliche Belastung.
In Deutschland betrifft dies zahlreiche Menschen: Fast 20 Millionen Berufstätige pendeln zur Arbeit. Die durchschnittliche Entfernung zur Arbeitsstelle liegt dabei bei fast 17 Kilometern. 20 Prozent der Beschäftigten müssen mehr als 30 Kilometer zurücklegen, knapp 11 Prozent sogar mehr als 50 Kilometer.
Zu den Fahrtzeiten summieren sich dann noch die Wartezeiten in der Arztpraxis. Besonders lang sind diese in akuten Fällen: Beinahe ein Drittel der Patienten wartet länger als 30 Minuten bis zur ärztlichen Behandlung.
Das E-Rezept erleichtert den Alltag für beruflich und familiär stark eingespannte Menschen – vom Vollzeit-Beschäftigten, der täglich blutdrucksenkende Mittel nehmen muss und hierfür regelmäßig Folgerezepte benötigt, bis zur berufstätigen Mutter eines kleinen Kindes, die sich gegen ihre Pollenallergie desensibilisieren lässt und hierzu jeden Monat ein neues Allergiemittel aus der Apotheke holen muss.
Ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder Diabetes mellitus: Über 40 Prozent der Deutschen sind chronisch krank. Und das heißt auch: Millionen Betroffene benötigen dauerhaft Medikamente – vom Blutdrucksenker über das Asthmaspray bis zum Insulin.
Hinzu kommt Multimorbidität: Mehr als 70 Prozent der 65- bis 74-Jährigen haben Mehrfacherkrankungen. Ein Drittel der über 65-Jährigen nimmt regelmäßig fünf und mehr Arzneimittel ein. Die damit verbundenen Fahrten zur Arztpraxis, Wartezeiten und Fahrten zur Apotheke sind für diese Menschen oft ein großer Aufwand, insbesondere da 80 Prozent der chronisch Erkrankten durch ihre Erkrankung eingeschränkt sind.
Mit dem E-Rezept wird vieles leichter:
Wer auf dem Land lebt, weiß: Die nächste Apotheke oder Arztpraxis ist in der Regel weit entfernt. Im Schnitt müssen Patienten in ländlichen Kreisen über 6 Kilometer bis zur nächsten Apotheke zurücklegen, bis zur nächsten Notdienst-Apotheke sind es schon 14,5 Kilometer. Und auch bei der ärztlichen Versorgung sind große Entfernungen zu überwinden: durchschnittlich fast 4 Kilometer bis zur Hausarztpraxis, bis zur nächsten orthopädischen oder chirurgischen Praxis sogar fast 7 Kilometer (städtische Regionen mitberechnet).
Hier hilft die E-Rezept-App:
Sei es ein zu pflegendes Elternteil oder ein zu versorgendes chronisch krankes Kind: Zwischen 4 und 5 Millionen Deutsche pflegen ihre Angehörigen – häufig neben ihrer eigentlichen Arbeit. Diese Menschen müssen den Spagat zwischen Pflege, Beruf und ihrem Privatleben managen. Die wiederkehrende Organisation von Rezepten und Medikamenten und die damit verbundenen Wege zwischen Arztpraxen, Apotheken, Pflegeort und eigenem Zuhause nehmen wertvolle Zeit in Anspruch und verursachen unnötige Fahrkosten.
Mit der Familienfunktion in der E-Rezept-App werden pflegende Angehörige entlastet.
Der Kopf glüht, der Husten sitzt tief, die Nase läuft: Häufige Atemwegsinfekte sind typisch bei Kindern. Durchschnittlich 6- bis 10-mal sind Kleinkinder im Jahr erkältet. Wenn Bettruhe und Hausmittel nicht helfen, kommen auch Medikamente zum Einsatz. Ernsthaftere Kindererkrankungen wie Mandelentzündung oder Asthma bronchiale verlangen ohnehin in der Regel nach verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. So wurden allein im Jahr 2020 pro 100.000 versicherten Kindern unter 12 Jahren über 265.000 Arzneimittelpackungen verordnet. Für Eltern bedeutet das viel Zeit in der Kinderarztpraxis und viele Wege zur Apotheke.
In der E-Rezept-App können Eltern die Rezepte ihrer Kinder verwalten.
Insbesondere für Herbst und Winter gilt: In den kalten Jahreszeiten steigen die Zahlen an Grippeinfektionen. Bis zu 8 Millionen zusätzliche Arztbesuche finden während einer Grippewelle statt. Die Folgen sind überfüllte Arztpraxen, lange Wartezeiten und deutlich mehr Stress für Ärzte und Praxispersonal .
Hinzu kommt, dass sich viele Menschen vor Infektionsgefahren schützen möchten. Vor allem für chronisch Erkrankte oder Immungeschwächte – allein 500.000 Menschen jährlich erkranken in Deutschland an Krebs – stellen unnötige Arztbesuche ein vermeidbares Risiko dar.
Mit dem E-Rezept werden sowohl Patienten als auch Arztpraxen entlastet:
1. Weniger Zettelwirtschaft
Bis zu 500 Millionen Rezepte werden jährlich in Deutschland ausgestellt. Das E-Rezept via App und eGK ist die nachhaltige, papiersparende Alternative, da Ausdrucke überflüssig werden.
2. Rezepte ohne Praxisbesuch
Folgerezepte im gleichen Quartal erhalten Patienten von ihrer Arztpraxis auf Wunsch direkt auf die App oder eGK. Bei Videosprechstunden können E-Rezepte aus der Ferne ausgestellt werden.
3. Weniger Wege zur Apotheke
Patienten können direkt via App in ihrer Wunschapotheke anfragen, ob ein verschriebenes Medikament vorrätig ist, es vorbestellen oder es sich nach Hause liefern lassen.
4. Praktische Familienfunktion
Ob bei der Pflege eines Elternteils oder einem kranken Kind zuhause: Mit der Familienfunktion in der App können die Rezepte von Angehörigen mitverwaltet und eingelöst werden.
5. Immer lesbar
Jedes E-Rezept ist lesbar und vollständig. Falsch ausgefüllte, nicht lesbare oder nicht unterschriebene Rezepte gehören der Vergangenheit an und ersparen Patienten den erneuten Weg in die Arztpraxis.
6. Immer dabei
E-Rezepte können nicht verloren gehen, da sie sicher in der Telematikinfrastruktur gespeichert werden – auch bei Wechsel des Smartphones oder einer neu ausgestellten eGK.
7. Voller Überblick
Alle E-Rezepte werden 100 Tage lang nach dem Einlösen gespeichert. So behalten Patienten die Übersicht über ihre Arzneimittel und die ärztlichen Einnahmehinweise.
8. Apothekensuche
Über die Suchfunktion in der App lässt sich zu jeder Zeit die passende Apotheke finden. Die App nennt Öffnungszeiten und angebotene Dienstleistungen (z. B. Botendienste).
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