Hautkrebs-Früherkennung

Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 304.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs. Er ist damit die häufigste Krebserkrankung überhaupt. Die meisten Betroffenen erkranken am hellen oder weißen Hautkrebs, der nur selten Tochtergeschwülste bildet und daher weniger bedrohlich ist als der schwarze, das maligne Melanom. Dieses tritt in den letzten Jahren aber immer häufiger auf. Die gute Nachricht: Hautkrebs ist gut behandelbar, letztlich sogar heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird.

Das Erkrankungsalter sinkt

Bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren ist der schwarze Hautkrebs inzwischen die häufigste Krebsart, bei Männern die zweithäufigste.

Frauen, die an einem malignen Melanom erkranken, sind im Durchschnitt 61 Jahre alt, Männer 66 Jahre, wobei das Erkrankungsalter sinkt. Bereits jeder zweite mit einem Melanom ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 60 Jahre.

Ihr Vorteil: die Hautkrebsfrüherkennung auch unter 35 Jahren

Der Gesetzgeber sieht ab 35 Jahren alle zwei Jahre eine über die Gesundheitskarte abgerechnete hautärztliche Untersuchung vor. Als Mehrleistung haben wir diese Altersgrenze gesenkt. Zudem profitieren Sie in vielen Regionen von einem jährlichen Anspruch auf die Untersuchung.

Versicherte mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko, die in ihrer Region nicht von dieser kostenfreien Untersuchung profitieren und stattdessen eine Privatrechnung erhalten, können über das Gesundheitsbudget 20 € pro Jahr Zuschuss erhalten.

Hautärztliche Früherkennung: gesenkte Altersgrenzen nach Region

Neben der gesenkten Altersgrenze profitieren Sie in vielen Regionen von einem jährlichen Anspruch auf die Untersuchung.

  • Baden-Württemberg (alle 2 Jahre, von 15 bis 34 Jahren)
  • Bayern (alle 2 Jahre, von 15 bis 34 Jahren)
  • Berlin (alle 2 Jahre unter 35 Jahren)
  • Brandenburg (alle 2 Jahre, auch unter und über 35 Jahren)
  • Bremen (jährlich, auch unter und über 35 Jahren)
  • Hamburg (jährlich unter 35 Jahren, danach alle 2 Jahre)
  • Hessen (alle zwei Jahre, von 18 bis 34 Jahren)
  • Mecklenburg-Vorpommern (jährlich unter 35 Jahren, danach alle 2 Jahre)
  • Niedersachsen (jährlich, auch unter und über 35 Jahren)
  • Nordrhein-Westfalen (alle 2 Jahre, ab 20 Jahren)
  • Rheinland-Pfalz (alle 2 Jahre, auch unter 35 Jahren)
  • Saarland (alle 2 Jahre, von 15 bis 34 Jahren)
  • Sachsen (alle 2 Jahre, von 15 bis 34 Jahren)
  • Sachsen-Anhalt (alle 2 Jahre, auch unter 35 Jahren)
  • Schleswig-Holstein (jährlich unter 35 Jahren, danach alle 2 Jahre)
  • Thüringen (alle 2 Jahre, von 18 bis 34 Jahren)

Die Untersuchung beinhaltet eine gründliche Ganzkörperuntersuchung von Kopf bis Fuß. Tumorverdächtige Hautveränderungen werden mittels Auflichtmikroskopie weitergehend analysiert. Werden Auffälligkeiten diagnostiziert, folgt eine weitergehende Diagnostik.

Stand: 05.04.2022

Fragen Sie Ihre Hautärztliche Praxis, ob sie an unserem Zusatzvertrag teilnimmt und die Untersuchung über die Gesundheitskarte abrechnet.

Das Gesundheitsbudget

Sie haben ein erhöhtes Hautkrebsrisiko (z. B. heller Hauttyp oder familiäre Vorbelastung) und erhalten die Untersuchung in Ihrer Region nicht über die Gesundheitskarte? Wir bezuschussen die Untersuchung mit 20 € im Jahr - nutzen Sie dazu Ihr Gesundheitsbudget.

Das Bonusprogramm

Im BKK-Bonusprogramm belohnen wir die Teilnahme an der Untersuchung ab 35 Jahren mit einem Bonus in Höhe von 10 €.

 

Die Risikofaktoren

Die Anzahl der nach der Geburt erworbenen Pigmentmale ist der höchste Risikofaktor für das maligne Melanom. Menschen mit mehr als 100 Pigmentmalen haben ein siebenfach erhöhtes Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Hautkrebsrisiko um das Zwei- bis Dreifache.

Genetische Veranlagungen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Hautkrebs: Wer helle Haut hat, rötliche oder blonde Haare, zu Sommersprossen neigt, leicht Sonnenbrand bekommt oder wer in der Familie jemanden hat, der bereits an einem malignen Melanom erkrankt ist, hat ein erhöhtes Risiko, schwarzen Hautkrebs auch zu bekommen. Dieses Risiko kann sich für jeden oben genannten Faktor verdoppeln.

Auch Besuche in einem Solarium steigern das Risiko einer Hautkrebserkrankung deutlich.

Ihr Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist höher, wenn

  • Sie häufig Sonnenbrände hatten, besonders in der Kindheit und Jugend
  • Sie regelmäßig ins Solarium gehen
  • Sie sehr viele Pigmentmale haben
  • Sie ein geschwächtes Immunsystem haben
  • In Ihrer Familie bereits Hautkrebs aufgetreten ist

Die künstliche UV-Strahlung der Solarien ist keineswegs gesünder als die natürliche Strahlung der Sonne. Im Juli 2009 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die natürliche UV-Strahlung der Sonne und die künstliche aus Solarien in die höchste Kategorie krebsauslösender Faktoren eingestuft. Sie wird damit ebenso krebserregend bewertet wie Tabak oder Asbest.

Bestimmte Stoffe – Teer zum Beispiel oder Zusätze in Parfums oder Gesichtswässern – und manche Medikamente können die schädliche Wirkung der ultravioletten Strahlen sogar noch steigern.

Wer ein geschwächtes körpereigenes Abwehrsystem hat, ist besonders gefährdet, an Hautkrebs zu erkranken, und zwar unabhängig von UV-Strahlung. Das betrifft zum Beispiel Menschen, deren Immunsystem aufgrund einer Organtransplantation nur „mit halber Kraft“ arbeitet. Sie müssen Medikamente einnehmen, die ihr Abwehrsystem unterdrücken, damit das übertragene Organ nicht abgestoßen wird. Aber auch Menschen mit bestimmten Erkrankungen (etwa Lymphome, HIV-Infektion) sind betroffen.

Wichtig: Wenn einer der oben genannten Risikofaktoren zu Sie zutrifft oder sogar mehrere, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie erkranken werden. Aber Ihr persönliches Risiko ist erhöht. Wenn Sie überlegen, ob Sie an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilnehmen möchten oder nicht, können Sie dies berücksichtigen. Achten Sie auf Veränderungen in Ihrem Körper, und gehen Sie zum Arzt, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt.

Minimieren Sie Ihr Risiko

Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit. Dann ist die UV-Strahlung am stärksten.

Neben den üblichen Sonnenschutzcremes, deren Lichtschutzfaktor (LSF) allerdings nicht über 50 liegt, empfehlen Dermatologen das Tragen von körperbedeckender Kleidung, wozu auch eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe gehört. Am effektivsten sind UV-Schutztextilien erkennbar an der Kennzeichnung „UV STANDARD 801“ mit einem hohen UV-Schutz. Sie bieten einen UV-Schutzfaktor (UPF) von bis zu 80. Der reicht auch bei heller Haut aus, um einen ganzen Tag in der Sonne verbringen zu können.

Wichtig: Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Risiko für die spätere Bildung von Hautkrebs.

Tipp: Nutzen Sie die hautärztliche Krebsfrüherkennung.


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Seite zuletzt aktualisiert am: 22.12.2023
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